Tischlein deck dich

Hier werden erst einmal die ausgeliehenen Teile dokumentiert. 
Bei mehrfacher Nutzung versuchen wir allerdings zusätzlich auch die vermiedenen Einwegteile anzusetzen. Dies ist nur möglich wenn Rückmeldungen erfolgen. Bei mehrtägigen Großveranstaltungen sind dies manchmal nur geschätzte Werte vom Ausleihenden über die Essensausgabe.

• Im Mai 2023 buchte z.B. das Klimacamp München 800 Teile. Sie hatten laut ihrer Angabe eine 2-fache Nutzung wodurch 1.600 Teile gezählt wurden. (Bei solchen Mengen kann nicht per Hand gespült werden und so kam das Spülmobil zum Einsatz.)

• Green City e.V. lieh sich im Juli 2023 für 100 Essensausgaben Geschirr. Durch Spülen konnte der Faktor 1,5 für vermeidendes Einweggeschirr angesetzt werden.

• Eine mehrtägige Ausleihe von Raumfragen Neuperlach für nachbarschaftliche Schnippelparties im Juli 2023 bescherte Mehrfachnutzungen unseres Geschirrs. Dank engagierter Handspülungen wurden 710 Teile Einwegmüll zusätzlich zur Ausleihe vermieden.

• Weiterhin gab es im November 2023 zwei mehrtägige Veranstaltungen bei denen unser Geschirr mehrfach durch Handspülen genutzt wurde. Auf diese Weise konnten zusätzlich 552 Einwegteile vermieden werden.

Summe durch Mehrfachnutzung: 

2023:             2112 Teile

Wer schon einmal 100 Teile per Hand gespült hat, weiß was hier an Zeit und körperlicher Anstrengung zusätzlich zu einer Feier / Veranstaltung nötig ist. Wir möchten an dieser Stelle unseren Respekt für all die spülenden Helfer zum Ausdruck bringen und von Herzen dafür DANKE sagen. 

Altes muss nicht in den Müll

Unliebsames Geschirr wird heutzutage schnell ausgemustert. Zum einen weil es kleine Spuren der Zeit aufweist, einige Teile bereits fehlen, die verbliebene Menge zu gering ist, das alte geerbte Geschirr nicht spülmaschinentauglich oder einfach nach einigen Jahren unmodern geworden ist. Viele Teile lassen sich nach Monaten nicht verkaufen, finden auch keine Abnehmer unter ’Zu Verschenken‘-Anzeigen und werden schlussendlich entsorgt. Das unnütze Geschirr landet dann meist im Restmüll oder im Schuttcontainer der Wertstoffhöfe und endet mit anderem Schutt in Kieswerken. 

Wir retten das intakte, restliche Geschirr genau vor diesem letzten Gang und bieten ihm einen sinnvolles zweites Leben mit Einsatz als zirkulierendes Party-Mehrweg-Geschirr in stimmigen Sets.

Einsparung von Treibhausgasen

Unser bester Beitrag zum Klimaschutz ist die Einsparung von unnötigem Mineralölverbrauch. Doch unsere stetige Nachfrage nach neuen Gütern sorgt für einen Anstieg am antrophogenen Treibhauseffekt denn jedes neu erzeugte Produkt verbraucht in der Produktion und auf langen Transportwegen Energie (Mineralöl, Strom, ...). Besonders hoch ist der Energiebedarf bei der Herstellung von Porzellan (Strom: 1,0 GJ/t  und  1 t CO2e/t), die 3 Brandstufen bedeutet. Da der Brennofen (Gas, seltener Öl) eine lange konstante und sehr hohe Temperatur (je nach Brandstufe 900 °C  bis 1400 °C) fordert, ist derzeit noch keine Option mit Solar möglich. Deutschland ist der zweitgrößte Hersteller von Keramikwaren in Europa (Italien steht an 1. Stelle).

Mehrweg muss nicht teuer sein

Wir wollen aufzeigen, dass regional und mehrfach genutztes, älteres Geschirr immer noch einen Wert hat, CO2 reduzierend ist und Umweltschutz nicht teuer sein muss wenn jeder seinen kleinen Beitrag leistet. 

Damit Mehrweg-Geschirr kostenlos zum Ausleihen kommt, braucht es:

• unentgeltliche, ehrenamtliche Mitarbeiter
• einen geförderten oder kostenlosen Lager - und Ausgaberaum 
• Menschen, die ihr überschüssiges Geschirr zur Verfügung stellen bzw. abgeben
• Ausleihende, die bereit sind Geschirr abzuholen und zuverlässig gespült zurückzubringen

Nostalgie 

Unser gerettetes Geschirr kann Erinnerungen wecken und je nach Feierlichkeit passend zum Motto oder Jahrestag das Fest bereichern. Vom 40er, 50er oder gar dem verrücktem 70er Jahre Design haben wir bereits kleinere und größere Sets zum Ausleihen. 

Aber keine Angst wir haben auch schlichtes weißes oder einfaches buntes, zeitgenössisches Geschirr, das Spülmaschinen geeignet ist. Sogar rustikale Varianten, die zur einfachen Grillfete oder Vereinsfeier taugen.

Gesprächsstoff

An so einer nostalgischen Tafel sitzend kommen schnell Fragen auf. ‘Ja, wie war das damals eigentlich? Warum waren die Kaffee- oder Suppentassen einst so winzig?’ Oder Aussagen ‘Mei, dieses Geschirr hatten wir zu hause auch !’ Und es mag komisch klingen, aber bei so alten Stücken ist man anschließend sogar gerne bereit beim Abwasch zu helfen. Nicht nur um die alten Stücke ein letztes Mal in Händen zu halten, sondern auch weil in der Küche immer ein guter Ratsch läuft. Man muss diesen kleinen, außergewöhnlichen Dienst nur einfordern.